Nein zu No Billag – Argumente und Handlungsempfehlungen des AdS

Für die die Autorinnen und Übersetzer, steht mit der Abstimmung zu «No Billag» viel auf dem Spiel. Denn die radikale Initiative fordert, dass für Radio und Fernsehen keine Gebühren mehr erhoben werden dürfen und die Konzessionen an den Meistbietenden versteigert werden. Dies betrifft in erster Linie die SRG SSR, aber nicht nur, sondern auch zahlreiche weitere regionale Radio- und Fernsehstationen! Gebührenfinanzierte Sender wären bei einer Zustimmung der Initiative direkt in ihrer Existenz bedroht.


Argumente
Literaturen aller vier Landessprachen sind wichtig – sie sind im deutschen, französischen und italienischen Markt eine Minderheit. Das Rätoromanische ist ganz und gar auf Förderung in der Schweiz angewiesen. Radio- und Fernsehsender mit einem klaren Kulturauftrag und der dafür erforderlichen Finanzierung sind notwendig, damit Schweizer Literatur über Insider-Kreise hinaus zugänglich bleibt. Die realistische Alternative zur SRG sind nicht viele kreative Anbieter auf einem neuen Markt, sondern die grossen Privatfernseh- und Radiostationen der Nachbarländer. Dort kommt Schweizer Literatur nicht vor.
Im Einzelnen:

  • Die sprachliche und literarische Vielfalt wäre in Gefahr. Radio- und Fernsehstationen sind Ausdruck und Distributoren der mehrsprachigen Schweiz. In den Regionen von Sprachminderheiten würden sprachlokale Sendungen wohl komplett verschwinden.
  • Radio und Fernsehen sind wichtige Akteure für die rätoromanische Sprache. Wenn diese Medien verschwinden, wird das rasche Verschwinden der rätoromanischen Kultur und somit auch deren Literatur befördert. Mit einem Ja zu No-Billag könnte der Bund somit Art. 70 der Bundesverfassung (Sprache) nicht mehr erfüllen.
  • Hörspiele würden verschwinden.
  • Zahlreiche Literatursendungen, in denen literarische Texte im Zentrum stehen oder die sich vertieft mit dem aktuellen Literaturschaffen auseinandersetzen, gäbe es kaum oder gar nicht mehr.


Ohne die ebenfalls betroffenen, regionalen kleinen Sender zu berücksichtigen, würde dies allein bei der SRG SSR folgende Sendungen betreffen, die direkt mit Literatur zu tun haben:

  • In der Deutschschweiz wäre dies unter anderem das Aus für folgende Sendungen: BuchZeichen, SRF Hörspiel, Morgengeschichte, PET – das Satiremagazin, Schnabelweid, Schreckmümpfeli, Spasspartout, Vetters Töne und Zytlupe auf Radio SRF1; 52 Beste Bücher, Lesung, Lyrik am Mittag, Kontext, Frühstücke (Lyrik am Morgen) auf Radio SRF2; Lesezunder auf Radio SRF3; Literaturclub, Kulturplatz und Sternstunde auf TV SRF1; schliesslich Literatur auf SRF Kultur Online.
  • In der Romandie wären unter anderem folgende Sendungen vor dem Aus: Vertigo, Dernier rêve avant la nuit, La librairie francophone, Entre nous soit dit, Prix du public RTS auf Radio RTS La 1ère ; Caractères, Helvetica auf Radio RTS Espace 2; Cortex, La chronique BD auf Radio Couleur 3; Pardonnez-moi, La puce à l’oreille auf TV RTS Un; Lire délire auf TV RTS Deux.
  • Im italienischen Sprachraum wären unter anderem folgende Sendungen betroffen: Librintasca auf Rete1; Geronimo Letteratura, Colpo di poesia auf Rete2; Turné auf RSI LA 1.
  • Im rätoromanischen Sprachraum wären schliesslich unter anderem folgende Sendungen betroffen: Magazin da cultura, Vita Capita Radionovela auf Radiotelevisiun Svizra Rumantscha.


Handlungsempfehlungen
Diskutieren Sie über die Initiative, insbesondere an gut frequentierten Orten mit allen, die von einem Nein zu No-Billag noch nicht überzeugt sind. Sprechen Sie Menschen in Ihrem Umfeld an, die nicht direkt mit der Kultur zu tun haben: Ihrem Bäcker, Ihrem Coiffeur, Ihren Verwandten etc.

Machen Sie No Billag zum Thema bei Interviews mit Ihnen und bei Ihren Auftritten.

Schreiben sie Leserbriefe oder Leserkommentare auf den Websites der Medien. Versuchen Sie, einen redaktionellen Artikel in den Medien Ihrer Region zu platzieren.

Teilen, verbreiten und diskutieren Sie in den sozialen Medien.

Legen Sie Material an Veranstaltungsorten auf (siehe Links weiter unten).

Kurzum: Helfen Sie mit, dass auch über die Kultur- und Literaturszene hinaus, möglichst viele Menschen gegen die No-Billag-Initiative stimmen.

Eine Fahne für Ihre Lieblingssendung vors Fenster hängen (https://meinelieblingssendung.ch).

Unterstützen Sie die Kampagnen der Nein-Komitees in Ihrer Sprachregion mit einer Spende (Links siehe unten).

Links




 

[zurück]